Christina Wibmer und Veronika Eisch referierten vor Studenten der Fakultät für Tourismus der Hochschule München
Regen/München. GUTi, das Gästeservice Umwelt-Ticket, ist nicht nur ein beliebtes Ferienzuckerl für Urlauber im Bayerischen Wald. Das Serviceangebot, eine Urlaubsregion nachhaltig und sogar kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden zu können, ist auch in Fachkreisen ein vielbeachtetes Thema. Kürzlich konnten Veronika Eisch und Christina Wibmer von der GUTi-Koordinierungsstelle das GUTi-Prinzip bei einem Gastvortrag an der Fakultät für Tourismus der Hochschule München vorstellen.
Auf Einladung von Prof. Dr. Norbert Klassen durften die Referentinnen den Studierenden des Fachbereichs Mobilitäts- und Verkehrsträgermanagement die Hintergründe zur GUTi-Projektentwicklung und den aktuellen Sachstand berichten.
Wibmer gab einen Überblick zu den grundlegenden Projektzielen und zur Herangehensweise bei der Umsetzung. Nicht ohne Stolz konnte sie darauf verweisen, dass GUTi seit der Einführung im Mai 2010 im Sektor „Nachhaltiger Tourismus“ als Vorzeigeprojekt gilt. „Lediglich unser großes Vorbild KONUS im Schwarzwald bietet ÖPNV auf Gästekarte in einem größeren Verkehrsraum und in mehr Gemeinden. Bayernweit gibt es jedoch kein vergleichbares Angebot“, freut sich Wibmer und nennt die diversen Auszeichnungen, die GUTi bereits erhalten hat. Darunter auch der begehrte Fahrtziel-Natur-Award. Die Referentin vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass die Erfolge nur als Gemeinschaft, in enger Kooperation mit den engagierten Start-Gemeinden, den Verkehrsunternehmen im Bayerwald-Ticket-Tarifgebiet und den Leistungsträgern im Tourismus möglich war.
Eisch informierte über das Tarifgebiet, die Finanzierungs- und Abrechnungsmodalitäten und berichtete aus dem Tagesgeschäft der GUTi-Koordinierungsstelle. So wissen die Studierenden jetzt, dass GUTi während des Urlaubsaufenthaltes wie ein Bayerwald-Ticket für das komplette Bus- und Bahnangebot in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen gilt. Die Finanzierung erfolgt über ein Solidarmodell, bei dem pro Übernachtung 40 Cent als Fahrentgeltersatz an die Tarifgemeinschaft Bayerwald-Ticket gezahlt wird. Für Urlauber in den teilnehmenden GUTi-Gemeinden gilt die Gästekarte dann vom Anreise- bis zum Abreisetag als Fahrschein wie ein Bayerwald-Ticket. „Mit GUTi konnte die Fahrgastzahl in den Verkehrsmitteln erheblich erhöht werden, denn viele Urlauber nutzen die Waldbahn oder die Igelbusse als Verkehrsmittel, um die Nationalpark- und Naturparkregion aus einer neuen Perspektive zu erleben. „Davon profitiert auch die Bevölkerung vor Ort“, weiß Eisch. Denn nur bei einer guten Auslastung kann das Linienangebot gehalten und sogar ausgebaut werden. Damit Busse und die Waldbahn rege genutzt werden, erarbeitet die GUTi-Koordinierungsstelle zur Sommer- und zur Wintersaison Faltblätter zu den wichtigsten Fahrplänen und zu Ausflugsvorschlägen mit dem ÖPNV. Diese werden über die Tourist-Infos und die Verkehrsunternehmen kostenlos an Interessierte verteilt.
Haben auch wir Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie am besten auf www.bayerwald-ticket.com vorbei. Dort finden Sie Informationen zum Tarif-Streckennetz und Sie können sich von unseren Tourentipps inspirieren lassen.
Was ist GUTi?
GUTi ist die kostenfreie Bayerwald-Ticket Variante für Urlaubsgäste. In 23 Gemeinden wird die Gästekarte mit dem GUTi-Logo zum Fahrschein und gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag wie ein Bayerwald-Ticket. Es gilt Montag-Freitag ab 8 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ganztags. Die GUTi-Gästekarte gibt es ohne Zuzahlung direkt bei der Anmeldung in allen Beherbergungsbetrieben.
Wo gilt GUTi?
Das Tarifgebiet umfasst rund 1.400 Streckenkilometer auf über 100 Linien zwischen Furth im Wald und Waldkirchen, Freyung und Viechtach, Gotteszell und Bayerisch Eisenstein. Es gilt in der Nationalpark- und Naturparkregion für alle öffentlichen Bus- und Rufbuslinien, Zugverbindungen in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau sowie für Anschlusslinien in die Nachbarlandkreise.
In welchen Gemeinden erhalte ich ein GUTi?
GUTi erhalten Sie in 23 Gemeinden. Dazu gehören Arnbruck, Bayerisch Eisenstein, Bischofsmais, Bodenmais, Drachselsried, Eppenschlag, Frauenau, Geiersthal, Grafenau, Hohenau, Kirchdorf, Kollnburg, Lam, Langdorf, Lindberg, Mauth, Neuschönau, Regen, Schönberg, Spiegelau, St. Oswald-Riedlhütte, Viechtach und Zwiesel.